How to: Unterschiedliche Bedürfnisse in einer Beziehung kommunizieren

Es gibt viele Dinge, in denen wir uns von unserem*r Partner*in unterscheiden können. Manche tragen dazu bei, dass unser Zusammenleben spannender und abwechslungsreicher wird. Andere führen zu Probleme. Konfliktpotential taucht zum Beispiel dann auf, wenn eine*r in der Partnerschaft mehr Zeit für sich braucht als der oder die andere.

Selbtsfürsorge, auch als Me-Time bekannt, wird in unseren mit Terminen und Verpflichtungen vollgepackten Alltagen immer wichtiger. Aber was macht man, wenn ein*e Partner*in mehr davon braucht als der*die andere? Kommunikation ist hier, wie so oft, der Schlüssel zum Erfolg! Denn es gibt kein richtig oder falsch: Für den*die eine*n ist alleine mit sich selbst Zeit zu verbringen Quality-Time pur, während der*die Andere vor allem aus der gemeinsam verbrachten Zeit neue Energie und Kraft zieht. Manch einer ist eben introvertiert, der andere eher extrovertiert.

3 Tipps, wie ihr mit Unterschiedlichkeit umgehen könnt.

Aus Angst, unserem*r Partner*in zu verletzen, fällt es uns schwer, unsere Bedürfnisse zu kommunizieren.

Oft lassen sich die unterschiedlich stark ausgeprägten Bedürfnisse auf die Leitsätze eines Menschen zurückführen. Andere Bedürfnisse ergeben sich aus unserer jeweiligen Persönlichkeit. Es kann sehr hilfreich sein, die eigenen Leitsätze sowie Eigenschaften zu kennen und ihren Ursprung zu verstehen, um sie dann dem*r Partner*in zu kommunizieren. Das sorgt für gegenseitiges Verständnis und kann Konfliktsituationen entschärfen.


3 Tipps unseres Diplom-Psychologen & Paartherapeuten Ulrich Wilken:
1. Sagt Eurem*r Partner*in, was Eure Idealvorstellung von gemeinsam verbrachter Zeit ist.

Tauscht Euch aus und hört dem*der anderen zu, ohne Euch ins Wort zu fallen. Wenn Ihr Eure verschiedenen Sichtweisen kommuniziert, und dabei auch wirklich vollständig alles sagen könnt, wächst das gegenseitige Verständnis. Leitfragen können sein: Wie oft wünscht Du Dir Zeit zu zweit? Wie oft wünscht Du Dir Zeit allein? Wann brauchst du diese Me-Time ganz besonders? Wie oft verbringt ihr aktuell Zeit zu zweit? Was wünscht Du Dir, was ihr gemeinsam als Paar unternehmt? Was habt ihr bisher schon schönes gemeinsam unternommen? Warum schätzt Du die Zeit mit ihm/ihr? 

2. Fragt Euch, ob Unterschiedlichkeiten bisher überhaupt sein durften

Dürften Unterschiede zwischen Euch sein? Oder habt Ihr die andere Meinung bisher immer verlacht, unterdrückt oder ignoriert?

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es jemand als Kränkung wahrnimmt, wenn die eigene Sichtweise nicht gelten darf. Das ist auch berechtigt. Denn auch eine Vorstellung, die sich von der des Partners oder der Partnerin unterscheidet, hat ihre Daseinsberechtigung! Selbst wenn Eure Lebensentwürfe nur eine kleine Schnittmenge haben, können diese Aspekte sowie Eure unterschiedlichen Vorstellungen in einer Beziehung integriert werden. Es gibt viele kreative Lösungen.

Die Frage ist nicht, wer Recht hat, sondern wie ihr mit unterschiedlichen Sichtweisen umgeht.

3. Leichter gesagt als getan: Lernt, mit der Unterschiedlichkeit umzugehen.

Die Kunst dabei ist es, die eigenen Unterschiede wertzuschätzen. Jede*r bringt etwas anderes in die Beziehung mit, kann dem*der anderen die Augen für etwas öffnen, bringt neue Ideen. Häufig wollen wir diese Unterschiedlichkeit auflösen, zum Beispiel indem einer nachgibt und sich bedingungslos fügt. Genau das sollten wir aber verhindern. Denn früher oder später kann man die eigenen Vorstellungen nicht mehr unterdrücken.

Mit unsere myndpaar Beziehungsapp kannst Du herauszufinden, wie Euer gemeinsame Weg als Paar aussehen könnte. Unter anderem kann sie den Stress aus den Themen Me-Time, Us-Time oder verschiedene Lebensentwürfe herausnehmen. Lerne die App kostenlos kennen.

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